Barranco de Guayadeque
Von Klima- und Höhenunterschieden begünstigt, wachsen zahlreiche endemische Pflanzen im Barranco de Guayadeque, welcher aus diesem Grund unter Naturschutz gestellt wurde. Die fast vertikal abfallenden Steilwände haben ihren Ursprung im Wasserlauf, der sein Bett tief in das Tal geschnitten hat.
Vor allem Ende Januar, wenn die Mandelbäume rosafarben blühen, ist das Tal im Osten der Insel einen Besuch wert. Die kleinen Felder der fruchtbaren Gegend werden von den Bewohnern ohne technische Hilfsmittel bewirtschaftet. Wer einmal beobachtet, wie das Heu auf Eseln abtransportiert wird, fühlt sich gleich in eine lang vergangene Zeit zurück versetzt.
Dazu tragen auch die Höhlen bei, die im Tal in großer Zahl ausgemacht werden können. Einige von ihnen sind heute noch bewohnt. Die vielen archäologischen Funde in dieser Region wie etwa Mumien und Begräbnishöhlen deuten darauf hin, wie sehr die Altkanarier das Tal zu schätzen wussten. Aber auch die Höhlenmalereien und das Vorhandensein großer Getreidespeicher sind für geschichtsinteressierte Besucher sehr attraktiv.
Einige der Fundstücke können in dem direkt im Barranco befindlichen Centro de Interpretación de Guayadeque besichtigt werden, dessen Ausstellungsräume stilgerecht tief in die Felsen geschlagen wurden. Die Mehrzahl der freigelegten Gegenstände befindet sich jedoch im Museo Canario in der Hauptstadt Las Palmas.
Durch die Abgeschiedenheit, in der die Menschen des Barrancos leben, wurden jahrhundertealte Sitten und Traditionen bewahrt.
Die gut ausgebaute Straße durch eine der engsten und steilsten Schluchten Gran Canarias endet bei einem Höhlenrestaurant. Ab hier kann man nur noch zu Fuß weiter kommen. Auf diese Weise ist es jedoch möglich, den Barranco bis zu seinem Ursprung an der Caldera de los Marteles zu verfolgen. Wer sich für eine Wanderung entscheidet, wird am Ende mit atemberaubenden Ausblicken auf die dahinter liegende Berglandschaft belohnt. Auch der Pico de las Nieves ist über eine längere Route zu erreichen.