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Telde

Die Gemeinde Telde hat etwa 100.000 Einwohner und ihre gleichnamige Hauptstadt ist die zweitgrößte der Insel. Sie ist geprägt von den extremen Gegensätzen dörflicher Architektur und städtebaulicher Maßnahmen. Hochhäuser, Fabrikgebäude und lieblose Geschäftsstraßen dominieren die Randbezirke, auf den Straßen geht es sehr hektisch zu.

Im Altstadtviertel San Francisco scheint dagegen die Zeit stehen geblieben zu sein, denn dort finden sich alte kopfsteinbepflasterte Gassen und Plätzchen sowie hübsche alte Häuschen.

Die hügelige Landschaft Teldes wird von der Landwirtschaft bestimmt. Hier werden vor allem Zuckerrohr, Bananen, Gurken und Blumen angebaut.

Der Montaña de las Cuatro Puertas (Berg der vier Tore) ist ein beliebtes Touristenziel. Auf seinem Gipfel sind vier Öffnungen in den Berg geschlagen, die in einen Höhleninnenraum führen. Dieser fungierte als Kultstätte, der Platz vor der Höhle als Versammlungsplatz.

Weitere natürliche und ausgeschlagene Wohnhöhlen der Altkanarier, die durch in den Stein geschlagene Stufen miteinander verbunden sind, finden sich an der Südseite des Berges.

Es gibt mehrere Strände in Telde, die überwiegend aus Sand und Kies bestehen. Der dunkle Sandstrand Playa de Melenara ist 400 Meter lang und vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt. Felsen schützen die kleine Bucht gegen Strömungen. An der breiten Strandpromenade finden sich einige Imbissbuden und Fischlokale.

Bildergalerie – Telde

Schon zu altkanarischer Zeit kam Telde eine große Bedeutung zu, da es Regierungssitz des guanarteme war, des Königs der Ureinwohner, der über den östlichen Teil der Insel herrschte. Ferner wird aufgrund verschiedener archäologischer Funde angenommen, dass Telde auch ein wichtiges Marktzentrum war.

Nach der Spanischen Eroberung gründete man den Ort Telde mit San Francisco als Stadtzentrum im Norden und der Siedlung Los Llanos im Süden. Im Norden siedelte sich die spanische Bevölkerung an und wohlhabende Händler begannen dort mit der Errichtung ihrer Anwesen. Der Stadtteil Los Llanos wurde zum Viertel afrikanischer Sklaven, die zur Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen und in den Zuckermühlen der Region eingesetzt wurden und auf Sklavenmärkten wie Vieh zum Verkauf angeboten wurden.

Telde avancierte nach Las Palmas zur bedeutendsten Siedlung der Insel. Zum einen profitierte sie wirtschaftlich von ihrer Nähe zur Hauptstadt, zum andern war sie aufgrund ihrer Binnenlage vor Piratenangriffen gefeit.

Wie die gesamte Insel hatte auch Telde im 20. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Niedergang zu verzeichnen, der erst durch den Bau des internationalen Flughafens bei Gando aufzuhalten war und zum Entspannen der Lage beitrug.
Inzwischen zählt die Stadt wirtschaftlich zu den bedeutendsten der Insel.