Inselmetropole Las Palmas
Die Gemeinde Las Palmas liegt an der Nordostspitze Gran Canarias. Ihre gleichnamige Hauptstadt, in der mit etwa 380.000 Einwohnern etwa die Hälfte aller Grancanarios lebt, ist die größte Stadt auf den Kanarischen Inseln und in die fünf Distrikte Vegueta/Cono Sur y Tafira, Centro, La Isleta/Puerto Canteras, Ciudad Alta und Tamaraceite San Lorenzo unterteilt. Sie bildet den kulturellen und geistigen Mittelpunkt der Insel.
Trotz der Verwandlung Las Palmas in eine hektische und moderne Metropole hat sie sich ihren kanarischen Charme bewahrt.
Etwa 25 Kilometer von Las Palmas entfernt befindet sich der internationale Flughafen, der über die GC-1 schnell zu erreichen ist.
Der Hafen Puerto de la Luz ist der viertgrößte Hafen Spaniens und somit für die Kanarischen Inseln seit Jahrhunderten wirtschaftlich von unersetzbarem Nutzen. Zur Personenbeförderung starten täglich mehrere Fähren zu den anderen Kanarischen Inseln und zum spanischen Festland. Zudem werden Hafenrundfahrten angeboten. Der Hafen wird außerdem regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angesteuert.
Ferner ist Las Palmas an ein gutes öffentliches Linienbusnetz angebunden.
Um den historisch wertvollen Stadtkern verkehrstechnisch zu entlasten und um deshalb den Durchgangsverkehr an der Stadt vorbeizulenken, wurde vor einigen Jahren eine mehrspurige Stadtautobahn gebaut.
Im historischen und gleichermaßen idyllischen Altstadtkern und in der Fußgängerzone gibt es zahlreiche Geschäfte sowie ein großes, modernes Einkaufszentrum.
Inmitten der Hauptstadt mit typischen Jugendstilbauten befinden sich mehrere üppig bepflanzte Parks und Plätze, die auf einer Stadttour zu einer Rast im Schatten einladen.
Im Februar geht es beim Karneval hoch her, in der Hauptstadt herrscht absoluter Ausnahmezustand. In den sonstigen Monaten finden immer wieder verschiedene Festivals statt.
Die Region Las Palmas zählt mehrere Sand- und Steinstrände. Der populärste ist der goldgelbe Stadtstrand Playa de las Canteras, eine 3 Kilometer lange und vom Felsenriff La Barra geschützte Bucht, die sich für Schwimmer wie Nichtschwimmer und Wassersportler ideal eignet.
Freunde des Nachtlebens kommen auch nicht zu kurz. Neben unzähligen Bars und Kneipen gibt es im großen Einkaufszentrum am Hafen mehrere Diskos. Das Highlight ist eine Open-Air-Disko auf dem Dach des Gebäudes, wo den Besuchern mit spanischen Rhythmen ordentlich eingeheizt wird.
Endlose Reihen von internationalen Restaurants sorgen für das leibliche Wohl.
Für Kunstbegeisterte ist Las Palmas ein wahres Paradies. Museen und Kunstausstellungen unterschiedlichster Art sind reichlich vertreten. Die fünfschiffige Kathedrale Santa Ana, das erste und größte Gotteshaus der gesamten Insel, ist bis heute eines der beeindruckendsten Monumente Gran Canarias. 1497 wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen. 100 Jahre später brannte sie im Zuge eines Piratenangriffs nieder.
Aus finanziellen Gründen konnte die Wiederaufnahme des Baus erst Ende des 18. Jahrhunderts beginnen und zog sich bis ins 19. Jahrhundert. So spiegeln sich alle Stile und Epochen dieser insgesamt vier Jahrhunderte in der Architektur wider, auf die sich der Bau erstreckte.
Es lohnt sich sehr, auch etwas Zeit für das Besichtigen des Innenraums der Kathedrale einzuplanen. Im Seitenschiff findet sich auch ein Museum, in dem man alte Kirchenschätze bewundern kann.
Auch im 2007 renovierten Teatro Pérez Galdós lohnt sich ein Besuch. Es ist das berühmteste Theater der Stadt und Sitz des jährlichen Opernfestivals.
Zur Geschichte der Stadt: Der spanische Eroberer Juan Rejón gründete 1478 die Stadt Las Palmas. Die Besiedelung ging damals vom Barranco de Guiniguada aus, wo sich heute die stark befahrene Stadtautobahn befindet. Da die Region sehr stark mit Palmen besiedelt war, gab man ihr den Namen Ciudad Real de las Palmas, zu Deutsch: Königliche Stadt der Palmen.
Mit der Insel ab 1483 unter spanischer Herrschaft, konnte man 1485 den Bischofssitz von Lanzarote nach Las Palmas verlegen. Nur zwei Jahre später lebten 3.500 Menschen dort, darunter neben Spaniern vor allem Genuesen und Portugiesen. Im Jahr 1492 soll Kolumbus sich in der Inselhauptstadt aufgehalten haben.
Angriffe englischer, französischer und portugiesischer Seefahrer mussten verstärkt im 16. Jahrhundert abgewehrt werden. Die härteste Bewährungsprobe erfolgte 1599 mit dem 10.000 Mann starken Angriff des Holländers van der Doez.
In den folgenden beiden Jahrhunderten erlangte Las Palmas Wohlstand, was sich am Bau prächtiger Gebäude zeigte, die zum Teil bis heute gut erhalten sind.
Mit der Gründung des Hafens Puerto de la Luz erlebte Las Palmas Ende des 19. Jahrhunderts ein enormes Bevölkerungswachstum von vorher 16.000 auf jetzt 50.000 Einwohner. Oberhalb der Küste wurden große Wohngebiete errichtet und auch sonst dehnte sich die Stadt in alle Richtungen aus.
In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts setzte ein regelrechter Bauboom ein, Hotels schossen aus dem Boden und der Tourismus regierte die Region.
Seit 1820 ist Las Palmas die Hauptstadt Gran Canarias. Mit der Teilung der Kanarischen Inseln in zwei Provinzen wurde Las Palmas 1927 zur Hauptstadt der östlichen Provinz Las Palmas de Gran Canaria.
1990 wurde eine Universität errichtet. Seitdem müssen sich Abiturienten nicht mehr zwangsläufig einen Studienplatz auf dem Festland suchen.
Kongressstadt kann sich Las Palmas seit 1994 nennen und sich auch mit einer hochmodernen Tagungsstätte auf dem neuen Messegelände schmücken.