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Landwirtschaft

Gran Canarias landwirtschaftliche Produktschwerpunkte unterlagen im Laufe der Jahrhunderte stets einem Wandel. Nach der spanischen Eroberung der Kanaren im 15. Jahrhundert wurde Zuckerrohr angebaut. Aufgrund großer Konkurrenz aus Mittelamerika und diversen Piratenangriffen erübrigte sich dieser Anbau aber ab dem 16. Jahrhundert.

Im 19. Jahrhundert ging man zur Züchtung der Cochenille-Laus über, aus der roter Farbstoff erzeugt wurde. Nachdem die wirtschaftliche Bedeutung der Laus aus Überflussgründen schwand, stagnierte auch diese landwirtschaftliche Produktion. Heute wird der Farbstoff nur noch zur Herstellung einiger Produkte benötigt wie Lippenstifte oder Bonbons.

Das nächste Projekt war der Bananenanbau einer kleinen indochinesischen Sorte, die sich als extrem wetterunempfindlich erwies. Als problematisch stellt sich jedoch seit einigen Jahren der Verkauf auf dem europäischen Markt heraus, da die herkömmliche, größere Banane beliebter scheint.

In Höhenlagen ab 400 Metern werden Mais, Kartoffeln, Getreide, Feigen, Kohl und (auch immer noch) Zuckerrohr angepflanzt. Tomaten werden vornehmlich im Südosten und Südwesten angebaut. Hier findet sich eine lohnenswerte Einnahmequelle, denn Gran Canaria ist für den europäischen Markt der größte Tomatenproduzent der Kanaren.

Die Viehwirtschaft spielt seit jeher lediglich eine kleine wirtschaftliche Rolle. Als Nutztiere werden vorrangig Ziegen gehalten, die neben ihrem Verzehr früher der Milchherstellung, heute eher der Käseherstellung dienen. Da kaum Wiesen und Weiden existieren, gestaltet sich die Haltung von Weidetieren eher schwierig.

Seit die Kanarischen Inseln 1852 zur freien Handelszone erklärt wurden, erlebte der Handel einen extremen Aufschwung. Viele Produkte müssen vom spanischen Festland importiert werden, beispielsweise elektrische Geräte, Rohöl, manche Nahrungsmittel, Konsumgüter oder auch Fahrzeuge.