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Galdár

An der Ostspitze der Nordküste befindet sich die Gemeinde Galdár, deren Name sich vom spanischen »Agaldar« ableitet und mit »Königliche Stadt« übersetzt werden kann.

Die am Fuße des 440 Meter hohen Pico de Galdár gelegene Stadt war mit dem im Osten gelegenen Telde die erste Hauptstadt der Insel. Vor der Spanischen Eroberung regierte hier einer der guartemes, der Inselherrscher. Zu Galdár, wo Plantagenarbeiter, Sklaven und Handwerker lebten, gehörte bis 1526 die Nachbarstadt Santa María de Guía, in der vor allem Adel und Großgrundbesitzer lebten.

Sehenswert ist der Faro de Sardina (Leuchtturm), der einsam auf einer Landzunge platziert ist und um den tosende Wellen mit weißer Gischt toben.

Die Iglesia de Santiago de los Caballeros aus dem 18. Jahrhundert an der Plaza de Santiago überragt die hoch gelegene Altstadt Galdárs. Erst im 19. Jahrhundert konnte sie aus finanziellen Gründen fertiggestellt werden. Im Museo de Arte Sacra im hinteren Kirchenbau wird das grüne Taufbecken aufbewahrt, an dem die ersten Ureinwohner der Insel getauft wurden.

Ferner zählt zu den Sehenswürdigkeiten die Cueva Pintada, eine von den Altkanariern bemalte Höhle, die 2006 wieder für Touristen zugänglich gemacht wurde. Die bedeutende archäologische Ausgrabungsstätte Tumulo de la Guancha findet sich 2 Kilometer nördlich von Galdár an der Küste von El Agujero: ein Friedhof aus dem 11. Jahrhundert, der erst 1936 entdeckt wurde. Die Grabstätte besteht aus 30 runden Basaltstein-Gräbern.

Auf den 1718 gepflanzten Drachenbaum im Innenhof von Galdárs Rathaus sind die Bewohner sehr stolz, jedoch finden die Wurzeln und Äste des meterdicken Baums allmählich nicht mehr ausreichend Platz.

Seit vor einigen Jahren eine Umgehungsstraße gebaut wurde, ist es im Ortskern recht ruhig. Die schmalen Gassen des Städtchens lassen sich gut zu Fuß erkunden. Die Umgebung lädt zum Wandern ein und gute Busanbindungen ermöglichen verschiedene Tagestouren in alle Teile der Insel.